Egal ob Zuhause oder bei deinem nächsten Blutspendetermin – Die Registrierung als Stammzellspenderin oder Stammzellspender nimmt nur wenige Minuten deiner Zeit in Anspruch und kann für einen erkrankten Menschen die Chance auf ein neues Leben bedeuten. Weitere Infos
Allein in Deutschland erkranken jährlich über 13.000 Menschen an Leukämie. Nicht immer kann für diese Menschen eine passende Spenderin oder ein Spender innerhalb der eigenen Familie gefunden werden. Es beginnt also die Suche nach einer Spende außerhalb der Familie.
Die Stammzellen junger Menschen werden vom Körper der Patientinnen und Patienten besonders gut aufgenommen, wodurch die Chance auf Heilung von einer lebensbedrohlichen Krankheit deutlich steigt.
Sei die Chance auf ein neues Leben und lass dich registrieren!
Fordere dein Typisierungsset bei uns an. Wir senden es anschließend kostenlos an deine Adresse.
Öffne das Set und nimm, wie in der Beilage beschrieben, einen Abstrich deiner Mundschleimhaut.
Sende dein Typisierungsset per Post an uns zurück oder bring es direkt zu deinem nächsten Blutspendetermin vor Ort mit.
Wir führen die Typisierung in unserem Labor durch und nehmen dich in unser Register auf. Sodass du weltweit als Stammzellspenderin oder Stammzellspender gefunden werden kannst.
Wir haben die häufigsten Fragen und Antworten rund um die Stammzellspende für dich zusammengestellt.
Blutstammzellen sind undifferenzierte oder wenig differenzierte Vorläuferzellen der Blutbildung. Aus diesen Mutterzellen entwickeln sich die verschiedenen Blutzellen, also rote und weiße Blutkörperchen, sowie Blutplättchen.
Normalerweise befinden sich diese Stammzellen im Knochenmark, insbesondere im Beckenkamm, im Brustbein und in den Rippen. Dort differenzieren sie aus und reifen heran. Die reifen Zellen verlassen dann das Knochenmark und treten in die Blutbahn über, wo sie ihre Aufgaben erfüllen.
Blut besteht aus Zellen und Blutplasma. Die Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer, sie gehen schon nach wenigen Tagen (Blutplättchen) oder einigen Monaten (rote Blutkörperchen) zugrunde. Aus diesem Grund werden diese Blutzellen ständig neu in der jeweils erforderlichen Menge nachproduziert; diese Blutbildung findet bei gesunden Menschen im Knochenmark statt. Dieser Vorgang der Erneuerung kann jedoch gestört sein: es entstehen überwiegend unreife Blutzellen, die weitgehend funktionsuntüchtig sind. Man spricht von Leukämie (Blutkrebs). Diese bösartige Erkrankung bewirkt also die fehlerhafte Bildung der Blutzellen in den Hohlräumen der Knochen. Vielfach ist bei diesen schwerwiegenden Erkrankungen eine Heilung nur möglich durch die Transplantation gesunder blutbildender Zellen (Stammzellen) einer im Gewebetyp gut übereinstimmenden Spende.
Die Spende von Blutstammzellen ist das heute vorwiegend angewendete Verfahren. Es hat die Knochenmarkentnahme, die eine Narkose erfordert, weitgehend abgelöst.
Bei der Stammzellspende gewinnt man die zur Transplantation benötigten Zellen aus dem Venenblut der Spenderin oder des Spenders. Darum muss zunächst die Zahl der Stammzellen im Blut erhöht werden. Hierzu ist eine viertägige Vorbehandlung der spendenden Person mit dem Botenstoff G-CSF erforderlich. Das Medikament wird zweimal täglich unter die Haut gespritzt. Es bewirkt, dass Stammzellen vom Knochenmark in das periphere Blut übertreten.
Zur eigentlichen Stammzellgewinnung benutzt man ein spezielles Verfahren, welches Stammzellapherese genannt wird. Bei dieser Methode wird das Blut der Spenderin oder des Spenders in einem ständigen Kreislauf aus einer Armvene durch einen Zellseparator geleitet und aufgetrennt. Es werden die Stammzellen gesammelt. Die für die Transplantation nicht benötigten Blutbestandteile werden der spendenden Person über eine andere Armvene wieder zurückgeführt. Die Stammzellseparation wird im Zentralbereich Stammzelle und Transplantationsimmunologie des DRK-BSD BaWü - Hessen sowie im Bereich des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost im Institut Chemnitz und in der Uniklinik in Dresden durchgeführt und dauert vier bis fünf Stunden. In einigen Fällen muss sie am folgenden Tag wiederholt werden, um die benötigte Menge von Stammzellen zu erhalten.
Die Spende wird ambulant durchgeführt. Es ist kein stationärer Aufenthalt mit operativem Eingriff und Narkose erforderlich.
Bei diesem Verfahren zur Gewinnung blutbildender Zellen wird Knochenmark durch Punktion des Beckenkamms entnommen. Diese Methode wird nur noch selten angewendet. Der Eingriff erfolgt stationär in einer Klinik, die für die Knochenmarkentnahme eine gesetzliche Zulassung hat und über Erfahrung bezüglich dieser Methode der Stammzellentnahme verfügt. Um die Knochenmarkzellen schmerzlos entnehmen zu können, erhalten Spenderinnen und Spender eine Vollnarkose.
Es werden, je nach Gewicht der Patientin oder des Patienten, zwischen 0,5 und 1,5 Liter Knochenmarkblut durch eine Punktionsnadel abgesaugt. Die Entnahme dauert etwa eine Stunde.
Die entnommene Menge an Knochenmark wird im Körper innerhalb weniger Wochen nachgebildet.
An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Begriff Knochenmark nicht mit Rückenmark verwechselt werden darf. Knochenmark ist blutbildendes Gewebe, das in bestimmten Knochen vorkommt, Rückenmark liegt dagegen im Wirbelkanal und ist ein Teil des Nervensystems, der nicht transplantiert werden kann.
Wenn du dich dazu entschlossen hast, dich für die Stammzellspende registrieren zu lassen, musst du zunächst eine Einverständniserklärung mit deinen Daten ausfüllen und unterschreiben.
Zur Bestimmung deiner HLA-Gewebemerkmale (HLA = Humane Leukozyten-Antigene) werden dir circa 10 ml Venenblut oder eine Mundschleimhautprobe (Wattestäbchen) entnommen. In einem von uns beauftragten Labor werden dann diese transplantationsrelevanten Gewebemerkmale bestimmt. Ein Teil der Blutprobe wird für eventuelle weitere HLA-Typisierungen bei uns aufbewahrt. Deine persönlichen Daten und HLA-Merkmale werden unter der Beachtung des Datenschutzgesetzes in der Datenbank der Stammzellspenderdatei gespeichert. Die Gewebemerkmale werden zusammen mit einer Personenkennziffer pseudonymisiert an das deutsche Zentralregister (ZKRD) und an die internationale Spenderdatei (BMDW) weitergegeben.
Wenn du schon in einer anderen Datei registriert bist, musst du dich nicht erneut zur Verfügung zu stellen, da die Daten aller Dateien im Zentralregister zusammenfließen. Eine Registrierung für eine gerichtete Spende ist nicht möglich. Das heißt, man kann sich nicht nur für eine bestimmte Patientin oder einen Patienten typisieren lassen.
In den Tagen vor der Transplantation wird die erkrankte Person mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung behandelt. Damit wird das kranke Knochenmark für die Transplantation vorbereitet. Zeitgleich erfolgt die Vorbereitung der spendenden Person für die Stammzellspende. Das gewonnene Stammzellpräparat wird nach der Entnahme von einem Kurier sofort zur Klinik der erkrankten Person gebracht. Dort wird es der Empfängerin oder dem Empfänger wie eine normale Blutkonserve zugeführt. Die im Präparat enthaltenen Stammzellen siedeln sich nun im Knochenmarkraum an. Dort beginnen sie sich zu vermehren und bereits zwei bis drei Wochen nach der Transplantation sind die neuen Zellen im Blut der erkrankten Person nachweisbar.
Was ist die Stammzellspende und wem hilft sie?
Zu Gast ist Prof. Patrick Wuchter, Facharzt für Transfusionsmedizin und Facharzt für Hämatologie. Er ist Oberarzt am Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie in Mannheim und leitet die Herstellung von Stammzellprodukten. Er beantwortet die häufig gestellten Fragen zum Thema Stammzellspende.